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- | In der 2. Auflage von //Marxismus und Philosophie// bezeichnet Karl Korsch »die materialistisch-dialektische, kritische und revolutionäre Theorie von Marx und Engels in den vierziger Jahren« des 19. Jh. als eine »an sich noch philosophische ›//Anti-Philosophie//‹« (...). Korschs dialektische Bezeichnung rechtfertigt sich im Kontrast zu dem, was Marx in den //Anmerkungen zur Doktordissertation// als »unphilosophische Wendung eines großen Teils der Hegelschen Schule« kritisiert (MEW 40). Als unphilosophisch faßt er, »wenn sie diese oder jene Bestimmung seines Systems aus Akkommodation u.dgl., mit einem Wort, //moralisch// erklären« (...). Gegen die äußerlich-politische [[h:Hegel-Kritik|Hegelkritik]] setzt Marx: »Daß ein Philosoph diese oder jene scheinbare Inkonsequenz aus [...] Akkommodation begeht, ist denkbar; er selbst mag dieses in seinem [[b:Bewußtsein]] haben. Allein was er nicht in seinem Bewußtsein hat, daß die Möglichkeit dieser scheinbaren Akkommodation in einer Unzulänglichkeit [...] seine Prinzips selber ihre innerste Wurzel hat [...]: so haben seine Schüler //aus seinem Inneren wesentlichen Bewußtsein// das zu erklären, was //für ihn selbst// die Form //eines exoterischen Bewußtseins// hatte. [...] Es wird nicht das partikulare Wissen des Philosophen verdächtigt, sondern seine wesentliche Bewußtseinsform konstruiert [...] und damit zugleich darüber hinausgegangen.« (...) – Im Kontext geht der Gedanke in den der Verwirklichung der Philosophie als ihre [[a:Aufhebung]] über. Bestrebt, sich zu realisieren, wendet sie sich gegen den ›unphilosophischen‹ Charakter der geschichtlichen Wirklichkeit. Diese Wendung ›gegen die Welt‹ schlägt auf sie selbst zurück: »Ihre Freimachung der Welt von Unphilosophie ist zugleich ihre eigene [[b:Befreiung]] von der Philosophie, die sie als ein bestimmtes System in Fesseln schlug.« (...) | + | In der 2. Auflage von //Marxismus und Philosophie// bezeichnet Karl Korsch »die materialistisch-dialektische, kritische und revolutionäre Theorie von Marx und Engels in den vierziger Jahren« des 19. Jh. als eine »an sich noch philosophische ›//Anti-Philosophie//‹« (...). Korschs dialektische Bezeichnung rechtfertigt sich im Kontrast zu dem, was Marx in den //Anmerkungen zur Doktordissertation// als »unphilosophische Wendung eines großen Teils der Hegelschen Schule« kritisiert (MEW 40). Als unphilosophisch faßt er, »wenn sie diese oder jene Bestimmung seines Systems aus Akkommodation u.dgl., mit einem Wort, //moralisch// erklären« (...). Gegen die äußerlich-politische [[h:Hegel-Kritik|Hegelkritik]] setzt Marx: »Daß ein Philosoph diese oder jene scheinbare Inkonsequenz aus [...] Akkommodation begeht, ist denkbar; er selbst mag dieses in seinem [[b:Bewußtsein|Bewusstsein]] haben. Allein was er nicht in seinem Bewußtsein hat, daß die Möglichkeit dieser scheinbaren Akkommodation in einer Unzulänglichkeit [...] seine Prinzips selber ihre innerste Wurzel hat [...]: so haben seine Schüler //aus seinem Inneren wesentlichen Bewußtsein// das zu erklären, was //für ihn selbst// die Form //eines exoterischen Bewußtseins// hatte. [...] Es wird nicht das partikulare Wissen des Philosophen verdächtigt, sondern seine wesentliche Bewußtseinsform konstruiert [...] und damit zugleich darüber hinausgegangen.« (...) – Im Kontext geht der Gedanke in den der Verwirklichung der Philosophie als ihre [[a:Aufhebung]] über. Bestrebt, sich zu realisieren, wendet sie sich gegen den ›unphilosophischen‹ Charakter der geschichtlichen Wirklichkeit. Diese Wendung ›gegen die Welt‹ schlägt auf sie selbst zurück: »Ihre Freimachung der Welt von Unphilosophie ist zugleich ihre eigene [[b:Befreiung]] von der Philosophie, die sie als ein bestimmtes System in Fesseln schlug.« (...) |
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