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»Ein Gespenst geht um in [[e:Europa]] – das Gespenst des [[k:Kommunismus]].« (...) Mit diesem Auftakt spielt Marx auf den zeitgenössischen Diskurs um die heraufziehende kommunistische ›Gefahr‹ an (vgl. Kuczynski). Unzählige Male wiederholt, abgeändert und auf jeweils neueste <!--[-->[[m:Mode|Mode]]<!--]-->wörter umgemünzt, wird immer wieder von der sprachlichen Kraft des ersten Satzes des //[[k:Kommunistisches Manifest|Manifests]] //gezehrt; mit seiner »G-<!--[-->[[m:Metapher|Metapher]]<!--]-->« wiederholt er sich »in erstaunlicher Häufigkeit in der sozialistischen Literatur« (Suvin/Angenot 1987). | »Ein Gespenst geht um in [[e:Europa]] – das Gespenst des [[k:Kommunismus]].« (...) Mit diesem Auftakt spielt Marx auf den zeitgenössischen Diskurs um die heraufziehende kommunistische ›Gefahr‹ an (vgl. Kuczynski). Unzählige Male wiederholt, abgeändert und auf jeweils neueste <!--[-->[[m:Mode|Mode]]<!--]-->wörter umgemünzt, wird immer wieder von der sprachlichen Kraft des ersten Satzes des //[[k:Kommunistisches Manifest|Manifests]] //gezehrt; mit seiner »G-<!--[-->[[m:Metapher|Metapher]]<!--]-->« wiederholt er sich »in erstaunlicher Häufigkeit in der sozialistischen Literatur« (Suvin/Angenot 1987). | ||
- | Labica fragt 1986 , ob »jenes ›G‹«, der <!--[-->[[m:Marxismus-Leninismus|ML]]<!--]-->, immer noch umgehe oder ob es sich dabei nicht eher um »die Leiche im Keller« handle, »den Mumien vor der Kremlmauer in ihrem Kommen und Gehen vergleichbar« (...). Verlangt ist die [[h:historisch-kritisch]]e Aufarbeitung der Geschichte von Unterdrückung, ›Säuberung‹ und Liquidation im Zeichen des ML. Ein unkritisches Anknüpfen an Marx und den Marxismus insgesamt kann es schon aufgrund der realen [[h:Herrschaft]]sgeschichte, die mit diesen Namen verbunden ist, nicht geben. Auf eine kritisch differenzierende Rezeption wirkte Jacques Derrida 1993 hin mit //Spectres de Marx //(dt. //Marx’ Gespenster//, 1995), einem Text, an den sich eine kaum mehr überschaubare Beschäftigung mit dem G im Allgemeinen sowie bei Marx und Derrida im Besonderen angeschlossen hat. Historisch veranschaulicht diese Wiederaufnahme das einstweilige Schicksal des sozialistischen Projekts: Wo sich in den Anfängen noch geisterhaft ungreifbar eine wirkmächtige Bewegung zu formieren begann, wird in der »postkommunistischen Situation« (vgl. Haug 1993) festgehalten, dass sie zumindest geisterhaft fortlebt. | + | Labica fragt 1986 , ob »jenes ›G‹«, der <!--[-->[[m:Marxismus-Leninismus|ML]]<!--]-->, immer noch umgehe oder ob es sich dabei nicht eher um »die Leiche im Keller« handle, »den Mumien vor der Kremlmauer in ihrem Kommen und Gehen vergleichbar« (...). Verlangt ist die [[h:historisch-kritisch|historisch-kritische]] Aufarbeitung der Geschichte von Unterdrückung, ›Säuberung‹ und Liquidation im Zeichen des ML. Ein unkritisches Anknüpfen an Marx und den Marxismus insgesamt kann es schon aufgrund der realen [[h:Herrschaft|Herrschafts]]geschichte, die mit diesen Namen verbunden ist, nicht geben. Auf eine kritisch differenzierende Rezeption wirkte Jacques Derrida 1993 hin mit //Spectres de Marx //(dt. //Marx’ Gespenster//, 1995), einem Text, an den sich eine kaum mehr überschaubare Beschäftigung mit dem G im Allgemeinen sowie bei Marx und Derrida im Besonderen angeschlossen hat. Historisch veranschaulicht diese Wiederaufnahme das einstweilige Schicksal des sozialistischen Projekts: Wo sich in den Anfängen noch geisterhaft ungreifbar eine wirkmächtige Bewegung zu formieren begann, wird in der »postkommunistischen Situation« (vgl. Haug 1993) festgehalten, dass sie zumindest geisterhaft fortlebt. |
- | ➫ [[a:Antizipation]], [[d:dialektisches Bild]], [[e:Eingedenken]], [[e:Erinnerung]], [[e:Erlösung]], [[e:Erscheinung, Erscheinungsform|Erscheinung/Erscheinungsform]], [[e:Exappropriation]], [[f:Faszination]], [[f:Fetischcharakter der Ware]], [[f:Fiktion]], [[g:Geheimnis]], [[i:Idealismus/Materialismus]], [[i:Ideologiekritik]], [[i:Ironie]], <!--[-->[[k:Kritik|Kritik]]<!--]-->, Materialismus, <!--[-->[[m:Messianismus|Messianismus]]<!--]-->, Neoliberalismus, Religion, Revolution, Satire, Schein, Verdinglichung, Witz | + | ➫ [[a:Antizipation]], [[d:dialektisches Bild]], [[e:Eingedenken]], [[e:Erinnerung]], [[e:Erlösung]], [[e:Erscheinung, Erscheinungsform|Erscheinung/Erscheinungsform]], [[e:Exappropriation]], [[f:Faszination]], [[f:Fetischcharakter der Ware]], [[f:Fiktion]], [[g:Geheimnis]], [[i:Idealismus/Materialismus]], [[i:Ideologiekritik]], [[i:Ironie]], <!--[-->[[k:Kritik|Kritik]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Messianismus|Messianismus]]<!--]-->, Neoliberalismus, Religion, Revolution, Satire, Schein, Verdinglichung, Witz |