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christian
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 »Es war einmal eine Zeit, aber das ist schon undenklich lange her, da trugen alle Kornhalme, und auch die von anderem Getreide, volle goldgelbe Ähren herab bis auf den Boden; da gab es keine <!--[-->[[a:Armut/Reichtum|Armut]]<!--]--> und keine Hungersnot, niemals, und das war die goldene Zeit. Da konnten sich alle Menschen mit Wonne sättigen, und auch die Vögel […] fanden Futter vollauf.« (Ludwig Bechstein, //Die Kornähren,// 1847) Dies ist zwar aus einem »Kunstmärchen«, doch auch in den »Volksmärchen« gibt es unzählige, die eine Welt ohne Hunger und <!--[-->[[a:Angst/Furcht|Angst]]<!--]--> imaginieren. Die Darbenden müssen selbst mehr Umstände machen. Hänsel und Gretel werden im Wald ausgesetzt, weil es nichts zu essen gibt, und müssen einen Weg finden. Drei Brüder sind in so großer Not, »dass sie Hunger leiden mussten, und nichts mehr zu beißen und zu brechen hatten« (Brüder Grimm, //Der Ranzen, das Hütlein und das Hörnlein//). Sie ziehen aus und finden einen Silberberg, dann einen goldenen und der dritte schließlich das Tüchlein-deck-dich, so dass er immer Speis in Hülle und Fülle hat. Im Gedächtnis der Völker gibt es mündlich überlieferte, später in eigenen Sammlungen schriftlich weitergegebene Erzählungen, die die Sehnsucht nach einer Welt im [[g:Glück]] und das heißt zunächst ohne Not als lebendige [[h:Hoffnung]] zeigen. In diesem Sinn schreibt Marx: »Reform des <!--[-->[[b:Bewußtsein|Bewusstseins]]<!--]--> nicht durch [[d:Dogmatismus|Dogmen]], sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewusstseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, dass die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von der sie nur das Bewusstsein besitzen muss, um sie wirklich zu besitzen. Es wird sich zeigen, dass es sich nicht um einen großen Gedankenstrich zwischen Vergangenheit und Zukunft handelt, sondern um die //Vollziehung// der Gedanken der Vergangenheit. Es wird sich endlich zeigen, dass die <!--[-->[[m:Menschheit|Menschheit]]<!--]--> keine //neue// Arbeit beginnt, sondern mit Bewusstsein ihre alte Arbeit zustande bringt.« (Brief an Ruge, 1843, 1/346) – Nicht die Fachkunde über M wird in diesem Stichwort kritisch aufgehoben, sondern wie Ernst Bloch diesen Auftrag annimmt und für seine Philosophie der <!--[-->[[b:Befreiung|Befreiung]]<!--]--> ausarbeitet. »Alles an den Hoffnungsbildern Nicht-Illusionäre, Real-Mögliche geht zu Marx, arbeitet […] in der sozialistischen Weltveränderung« (//PH,// GA 5, 16). »Es war einmal eine Zeit, aber das ist schon undenklich lange her, da trugen alle Kornhalme, und auch die von anderem Getreide, volle goldgelbe Ähren herab bis auf den Boden; da gab es keine <!--[-->[[a:Armut/Reichtum|Armut]]<!--]--> und keine Hungersnot, niemals, und das war die goldene Zeit. Da konnten sich alle Menschen mit Wonne sättigen, und auch die Vögel […] fanden Futter vollauf.« (Ludwig Bechstein, //Die Kornähren,// 1847) Dies ist zwar aus einem »Kunstmärchen«, doch auch in den »Volksmärchen« gibt es unzählige, die eine Welt ohne Hunger und <!--[-->[[a:Angst/Furcht|Angst]]<!--]--> imaginieren. Die Darbenden müssen selbst mehr Umstände machen. Hänsel und Gretel werden im Wald ausgesetzt, weil es nichts zu essen gibt, und müssen einen Weg finden. Drei Brüder sind in so großer Not, »dass sie Hunger leiden mussten, und nichts mehr zu beißen und zu brechen hatten« (Brüder Grimm, //Der Ranzen, das Hütlein und das Hörnlein//). Sie ziehen aus und finden einen Silberberg, dann einen goldenen und der dritte schließlich das Tüchlein-deck-dich, so dass er immer Speis in Hülle und Fülle hat. Im Gedächtnis der Völker gibt es mündlich überlieferte, später in eigenen Sammlungen schriftlich weitergegebene Erzählungen, die die Sehnsucht nach einer Welt im [[g:Glück]] und das heißt zunächst ohne Not als lebendige [[h:Hoffnung]] zeigen. In diesem Sinn schreibt Marx: »Reform des <!--[-->[[b:Bewußtsein|Bewusstseins]]<!--]--> nicht durch [[d:Dogmatismus|Dogmen]], sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewusstseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, dass die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von der sie nur das Bewusstsein besitzen muss, um sie wirklich zu besitzen. Es wird sich zeigen, dass es sich nicht um einen großen Gedankenstrich zwischen Vergangenheit und Zukunft handelt, sondern um die //Vollziehung// der Gedanken der Vergangenheit. Es wird sich endlich zeigen, dass die <!--[-->[[m:Menschheit|Menschheit]]<!--]--> keine //neue// Arbeit beginnt, sondern mit Bewusstsein ihre alte Arbeit zustande bringt.« (Brief an Ruge, 1843, 1/346) – Nicht die Fachkunde über M wird in diesem Stichwort kritisch aufgehoben, sondern wie Ernst Bloch diesen Auftrag annimmt und für seine Philosophie der <!--[-->[[b:Befreiung|Befreiung]]<!--]--> ausarbeitet. »Alles an den Hoffnungsbildern Nicht-Illusionäre, Real-Mögliche geht zu Marx, arbeitet […] in der sozialistischen Weltveränderung« (//PH,// GA 5, 16).
  
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