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m:mangel [2018/03/07 18:06]
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christian
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-In Diskursen zur sozialen Ungleichheit steht das Fehlen materieller Ressourcen im Vordergrund. Alltagssprachlich sind die Grenzen zwischen <!--[-->[[a:Armut/Reichtum|Armut]]<!--]--> und M fließend. Wo M herrscht, findet sich auch Armut (und umgekehrt). Der [[g:gesunder Menschenverstand|gesunde Menschenverstand]] weiß aber sehr wohl, dass ein M etwa an Leidenschaft und Verstand kaum durch <!--[-->[[g:Geld|Geld]]<!--]--> ausgeglichen werden kann. M verweist spezifisch aufs Subjektive, Fehlende, Unerfüllte. Was fehlt, ist das Nötige, das Gute, das Bessere. Was einer entbehrt, hängt von persönlichen und gesellschaftlichen Bedingungen ab. Auch von sozialer Zuschreibung und Definitionsmacht. Sie bestimmen das subjektive Empfinden und das, was Menschen aus dem machen, was die Gesellschaft aus ihnen macht. M bezieht sich so nicht einfach auf die stumme Not, die aus den Armutsstatistiken spricht. Die Überwindung von Armut setzt eine veränderte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums voraus, die, wenn die [[h:Herrschaft]] bedroht ist, von dieser selbst als Umverteilung, Ausgleich oder Wohlfahrt geleistet wird. M ist aber nicht ›von oben‹ zu beschreiben oder zu beheben, sondern auch eine Anrufung an das Subjekt, die Veränderung seiner <!--[-->[[l:Lebensweise, Lebensbedingungen|Lebensbedingungen]]<!--]--> in die eigenen Hände zu nehmen. Das Bewusstsein des M stößt auf die Frage, wie es anders sein könnte. Ein M, der erkannt wird, drängt zur [[k:Kritik]] – die sich dabei möglicherweise selbst hinterfragt und auf einen M an Perspektiven oder an Selbstverwirklichung stößt. Den M offen zur Sprache zu bringen, kann ein radikaler Akt sein, der auf widerständige Formen der <!--[-->[[f:Freiheit|Freiheit]]<!--]--> aus ist, die nicht im kompensatorischen [[k:Konsumismus|Konsum(ismus)]] Erfüllung finden. Dass der M subversiv auf etwas hinweist, was sein könnte und erst zur Wirklichkeit gemacht werden muss, rückt ihn anders als Armut in den Kontext von <!--[-->[[b:Befreiung|Befreiung]]<!--]-->sverlangen.+In Diskursen zur sozialen Ungleichheit steht das Fehlen materieller Ressourcen im Vordergrund. Alltagssprachlich sind die Grenzen zwischen <!--[-->[[a:Armut/Reichtum|Armut]]<!--]--> und M fließend. Wo M herrscht, findet sich auch Armut (und umgekehrt). Der [[g:gesunder Menschenverstand|gesunde Menschenverstand]] weiß aber sehr wohl, dass ein M etwa an Leidenschaft und Verstand kaum durch <!--[-->[[g:Geld|Geld]]<!--]--> ausgeglichen werden kann. M verweist spezifisch aufs Subjektive, Fehlende, Unerfüllte. Was fehlt, ist das Nötige, das Gute, das Bessere. Was einer entbehrt, hängt von persönlichen und gesellschaftlichen Bedingungen ab. Auch von sozialer Zuschreibung und Definitionsmacht. Sie bestimmen das subjektive Empfinden und das, was Menschen aus dem machen, was die Gesellschaft aus ihnen macht. M bezieht sich so nicht einfach auf die stumme Not, die aus den Armutsstatistiken spricht. Die Überwindung von Armut setzt eine veränderte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums voraus, die, wenn die [[h:Herrschaft]] bedroht ist, von dieser selbst als Umverteilung, Ausgleich oder Wohlfahrt geleistet wird. M ist aber nicht ›von oben‹ zu beschreiben oder zu beheben, sondern auch eine Anrufung an das Subjekt, die Veränderung seiner <!--[-->[[l:Lebensweise, Lebensbedingungen|Lebensbedingungen]]<!--]--> in die eigenen Hände zu nehmen. Das Bewusstsein des M stößt auf die Frage, wie es anders sein könnte. Ein M, der erkannt wird, drängt zur [[k:Kritik]] – die sich dabei möglicherweise selbst hinterfragt und auf einen M an Perspektiven oder an Selbstverwirklichung stößt. Den M offen zur Sprache zu bringen, kann ein radikaler Akt sein, der auf widerständige Formen der <!--[-->[[f:Freiheit|Freiheit]]<!--]--> aus ist, die nicht im kompensatorischen [[k:Konsumismus|Konsum(ismus)]] Erfüllung finden. Dass der M subversiv auf etwas hinweist, was sein könnte und erst zur Wirklichkeit gemacht werden muss, rückt ihn anders als Armut in den Kontext von <!--[-->[[b:Befreiung|Befreiungs]]<!--]-->verlangen.
  
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