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m:massenkommunikation [2018/03/08 14:35]
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m:massenkommunikation [2018/03/20 09:52] (aktuell)
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 »Die Geschichte der großen Systeme der M könnte ausgehend von der Untersuchung der impliziten oder expliziten Anordnungen geschrieben werden, welche die sozialen Allianzen durchziehen: Anordnungen, die bestimmen, welche Klassen und Gruppen profitieren, und die andere der <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]--> berauben, ihre eigene <!--[-->[[i:Identität|Identität]]<!--]--> zu definieren; […] Anordnungen schließlich, die festlegen, […] was eine ›legitime‹ Kultur ist. Das <!--[-->[[b:Bewußtsein|Bewusstsein]]<!--]--> dieser Tatsache erlaubt es zu verstehen, warum heute mehr denn je […] die Kommunikationssysteme bestimmen, was das demokratische Leben ausmacht.« (Mattelart 1983c/2015, III, 274) »Die Geschichte der großen Systeme der M könnte ausgehend von der Untersuchung der impliziten oder expliziten Anordnungen geschrieben werden, welche die sozialen Allianzen durchziehen: Anordnungen, die bestimmen, welche Klassen und Gruppen profitieren, und die andere der <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]--> berauben, ihre eigene <!--[-->[[i:Identität|Identität]]<!--]--> zu definieren; […] Anordnungen schließlich, die festlegen, […] was eine ›legitime‹ Kultur ist. Das <!--[-->[[b:Bewußtsein|Bewusstsein]]<!--]--> dieser Tatsache erlaubt es zu verstehen, warum heute mehr denn je […] die Kommunikationssysteme bestimmen, was das demokratische Leben ausmacht.« (Mattelart 1983c/2015, III, 274)
  
-Wie eine Vielzahl anderer wie selbstverständlich gebrauchter Begriffe müssen die der M und Massenmedien ausgehend von einer kritischen, die historischen und <!--[-->[[g:Geopolitik|geopolitischen]]<!--]--> Dimensionen erfassenden <!--[-->[[e:Epistemologie|Epistemologie]]<!--]--> erneut vorgenommen werden, um ihrer <!--[-->[[g:Genesis|Genese]]<!--]--> und [[m:Materialität (historische)|Materialität]] Rechnung zu tragen. Denn die materialistische <!--[-->[[d:Dialektik|Dialektik]]<!--]--> wird der »konstituierenden widersprüchlichen Elemente« am besten habhaft; sie dient der »Aufdeckung der Bewegung und der Dynamik, die durch diese Widersprüche ausgelöst werden« (Mandel 1975/1979, 189). Gesucht ist also keine <!--[-->[[f:Funktionalismus|funktionalistische]]<!--]--> <!--[-->[[d:Definition|Definition]]<!--]-->, die die Medien vom gesellschaftlichen Gesamtprozess isoliert und sie nurmehr nach technischer Grundlage (Presse, Radio, <!--[-->[[f:Fernsehen|Fernsehen]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Internet|Internet]]<!--]-->), Aufgabe (Unterhalten, Informieren, Erziehen, Werben) oder Inhalt (<!--[-->[[k:Kategorie|Kategorien]]<!--]-->, Genres, Formate) fasst. Auch ein behavioristischer Ansatz, der M psychologisierend auf <!--[-->[[i:Individuum|Individuen]]<!--]--> reduziert und damit die Medien zu einem Phänomen sozialer <!--[-->[[k:Kontrolle|Kontrolle]]<!--]--> – entkoppelt von anderen <!--[-->[[i:Instanz|Instanzen]]<!--]--> der Machtausübung – banalisiert, kommt nicht in Frage. Es geht vielmehr darum, die Massenmedien als Ergebnis der Dynamik der gesellschaftlichen Verhältnisse zu begreifen sowie die konkreten Formen, die die Massenmedien innerhalb der materiellen Welt annehmen. »Die herrschenden Gedanken sind weiter Nichts als der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen Verhältnisse […]; also der Verhältnisse, die eben die eine Klasse zur herrschenden machen, also die Gedanken ihrer Herrschaft.« (//DI//, 3/46) In der Tat, »wenn wir die manifesten Produkte [der Massenmedien] nicht mit der ihre Produktion hervortreibenden Globalität des Systems in Zusammenhang bringen, ist es unmöglich, die Funktion jedes einzelnen zu erfassen und vor allem die ideologische Achse offenzulegen, entlang der sich ihre Inhalte strukturieren, die sie <!--[-->[[k:Kohärenz|kohärent]]<!--]--> macht und an der Gestaltung einer verallgemeinerten <!--[-->[[l:Lebensweise, Lebensbedingungen|Lebensweise]]<!--]--> teilhaben lässt« (Mattelart 1974/2015, I, 148). ›Kultur‹, ›[[k:Kommunikation]]‹ oder ›Gesellschaft‹ bezeichnen ja nicht nur bestimmte Realobjekte, sondern sind der jeweiligen historisch spezifischen Auffassung der Wirklichkeit selbst inhärent. Das Denken der Medien muss also ihre Geschichtlichkeit in Betracht ziehen. M ist mithin als eine Konstruktion zu untersuchen, die sich vom Prozess der kapitalistischen Produktion und der in ihre Reproduktion eingreifenden ideologischen Apparate nicht trennen lässt. »Denn der tiefere Sinn des Prozesses besteht ja darin, kein Ding ohne Beziehung zum andern zu lassen, sondern alle zu verknüpfen, wie er auch alle Menschen (in Form von Waren) allen Menschen ausliefert, es ist eben der Prozess der Kommunikation schlechthin.« (Brecht, //Der Dreigroschenprozess//, 1931, GA 21, 474f)+Wie eine Vielzahl anderer wie selbstverständlich gebrauchter [[b:Begriff|Begriffe]] müssen die der M und Massenmedien ausgehend von einer kritischen, die historischen und <!--[-->[[g:Geopolitik|geopolitischen]]<!--]--> Dimensionen erfassenden <!--[-->[[e:Epistemologie|Epistemologie]]<!--]--> erneut vorgenommen werden, um ihrer <!--[-->[[g:Genesis|Genese]]<!--]--> und [[m:Materialität (historische)|Materialität]] Rechnung zu tragen. Denn die materialistische <!--[-->[[d:Dialektik|Dialektik]]<!--]--> wird der »konstituierenden widersprüchlichen Elemente« am besten habhaft; sie dient der »Aufdeckung der Bewegung und der Dynamik, die durch diese Widersprüche ausgelöst werden« (Mandel 1975/1979, 189). Gesucht ist also keine <!--[-->[[f:Funktionalismus|funktionalistische]]<!--]--> <!--[-->[[d:Definition|Definition]]<!--]-->, die die Medien vom gesellschaftlichen Gesamtprozess isoliert und sie nurmehr nach technischer Grundlage (Presse, Radio, <!--[-->[[f:Fernsehen|Fernsehen]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Internet|Internet]]<!--]-->), Aufgabe (Unterhalten, Informieren, Erziehen, Werben) oder Inhalt (<!--[-->[[k:Kategorie|Kategorien]]<!--]-->, Genres, Formate) fasst. Auch ein behavioristischer Ansatz, der M psychologisierend auf <!--[-->[[i:Individuum|Individuen]]<!--]--> reduziert und damit die Medien zu einem Phänomen sozialer <!--[-->[[k:Kontrolle|Kontrolle]]<!--]--> – entkoppelt von anderen <!--[-->[[i:Instanz|Instanzen]]<!--]--> der Machtausübung – banalisiert, kommt nicht in Frage. Es geht vielmehr darum, die Massenmedien als Ergebnis der Dynamik der gesellschaftlichen Verhältnisse zu begreifen sowie die konkreten Formen, die die Massenmedien innerhalb der materiellen Welt annehmen. »Die herrschenden Gedanken sind weiter Nichts als der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen Verhältnisse […]; also der Verhältnisse, die eben die eine Klasse zur herrschenden machen, also die Gedanken ihrer [[h:Herrschaft]].« (//DI//, 3/46) In der Tat, »wenn wir die manifesten Produkte [der Massenmedien] nicht mit der ihre Produktion hervortreibenden Globalität des Systems in Zusammenhang bringen, ist es unmöglich, die Funktion jedes einzelnen zu erfassen und vor allem die ideologische Achse offenzulegen, entlang der sich ihre Inhalte strukturieren, die sie <!--[-->[[k:Kohärenz|kohärent]]<!--]--> macht und an der Gestaltung einer verallgemeinerten <!--[-->[[l:Lebensweise, Lebensbedingungen|Lebensweise]]<!--]--> teilhaben lässt« (Mattelart 1974/2015, I, 148). ›[[k:Kultur]]‹, ›[[k:Kommunikation]]‹ oder ›[[g:Gesellschaft]]‹ bezeichnen ja nicht nur bestimmte Realobjekte, sondern sind der jeweiligen historisch spezifischen Auffassung der Wirklichkeit selbst inhärent. Das [[d:Denken]] der Medien muss also ihre Geschichtlichkeit in Betracht ziehen. M ist mithin als eine Konstruktion zu untersuchen, die sich vom Prozess der kapitalistischen Produktion und der in ihre Reproduktion eingreifenden ideologischen Apparate nicht trennen lässt. »Denn der tiefere Sinn des Prozesses besteht ja darin, kein Ding ohne Beziehung zum andern zu lassen, sondern alle zu verknüpfen, wie er auch alle Menschen (in Form von Waren) allen Menschen ausliefert, es ist eben der Prozess der Kommunikation schlechthin.« (Brecht, //Der Dreigroschenprozess//, 1931, GA 21, 474f)
  
 ➫ [[d:disponible Zeit]], <!--[-->[[d:Distribution|Distribution]]<!--]-->, [[f:Fernsehen]], <!--[-->[[f:Freizeit|Freizeit]]<!--]-->, <!--[-->[[g:Gegenkultur|Gegenkultur]]<!--]-->, <!--[-->[[g:Gegenöffentlichkeit|Gegenöffentlichkeit]]<!--]-->, [[g:Globalisierung]], <!--[-->[[h:Hegemonie|Hegemonie]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Ideologiekritik|Ideologiekritik]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Ideologietheorie|Ideologietheorie]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Information|Information]]<!--]-->, [[i:Informationsgesellschaft]], [[i:Internet]], <!--[-->[[i:Inwertsetzung|Inwertsetzung]]<!--]-->, [[k:Kommunikation]], <!--[-->[[k:Konsument|Konsument]]<!--]-->, <!--[-->[[k:Konsumgesellschaft|Konsumgesellschaft]]<!--]-->, <!--[-->[[k:Konsumnorm, Konsumweise|Konsumnorm/Konsumweise]]<!--]-->, [[k:Kontrolle]], [[k:Kosmopolitismus (moderner)|Kosmopolitismus (moderner)]], [[k:Kultur]], <!--[-->[[k:Kulturarbeit|Kulturarbeit]]<!--]-->, [[k:Kulturimperialismus]], <!--[-->[[k:Kulturindustrie|Kulturindustrie]]<!--]-->, <!--[-->[[k:Kulturstudien (Cultural Studies)|Kulturstudien (Cultural Studies)]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Manipulation|Manipulation]]<!--]-->, [[m:Masse]], <!--[-->[[m:Massenkultur|Massenkultur]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Medienimperialismus|Medienimperialismus]]<!--]-->, [[m:Meinung]], <!--[-->[[m:Meinungsfreiheit|Meinungsfreiheit]]<!--]-->, Öffentlichkeit, privat/öffentlich, Privatisierung, Produktion, Produktivkraftentwicklung, Radio, Technikdeterminismus, Technikentwicklung/technologische Revolutionen, technischer Fortschritt, Technologie, Unterhaltung, Werbung, Zerstreuung, Zirkulation ➫ [[d:disponible Zeit]], <!--[-->[[d:Distribution|Distribution]]<!--]-->, [[f:Fernsehen]], <!--[-->[[f:Freizeit|Freizeit]]<!--]-->, <!--[-->[[g:Gegenkultur|Gegenkultur]]<!--]-->, <!--[-->[[g:Gegenöffentlichkeit|Gegenöffentlichkeit]]<!--]-->, [[g:Globalisierung]], <!--[-->[[h:Hegemonie|Hegemonie]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Ideologiekritik|Ideologiekritik]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Ideologietheorie|Ideologietheorie]]<!--]-->, <!--[-->[[i:Information|Information]]<!--]-->, [[i:Informationsgesellschaft]], [[i:Internet]], <!--[-->[[i:Inwertsetzung|Inwertsetzung]]<!--]-->, [[k:Kommunikation]], <!--[-->[[k:Konsument|Konsument]]<!--]-->, <!--[-->[[k:Konsumgesellschaft|Konsumgesellschaft]]<!--]-->, <!--[-->[[k:Konsumnorm, Konsumweise|Konsumnorm/Konsumweise]]<!--]-->, [[k:Kontrolle]], [[k:Kosmopolitismus (moderner)|Kosmopolitismus (moderner)]], [[k:Kultur]], <!--[-->[[k:Kulturarbeit|Kulturarbeit]]<!--]-->, [[k:Kulturimperialismus]], <!--[-->[[k:Kulturindustrie|Kulturindustrie]]<!--]-->, <!--[-->[[k:Kulturstudien (Cultural Studies)|Kulturstudien (Cultural Studies)]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Manipulation|Manipulation]]<!--]-->, [[m:Masse]], <!--[-->[[m:Massenkultur|Massenkultur]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Medienimperialismus|Medienimperialismus]]<!--]-->, [[m:Meinung]], <!--[-->[[m:Meinungsfreiheit|Meinungsfreiheit]]<!--]-->, Öffentlichkeit, privat/öffentlich, Privatisierung, Produktion, Produktivkraftentwicklung, Radio, Technikdeterminismus, Technikentwicklung/technologische Revolutionen, technischer Fortschritt, Technologie, Unterhaltung, Werbung, Zerstreuung, Zirkulation

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m/massenkommunikation.txt · Zuletzt geändert: 2018/03/20 09:52 von flo     Nach oben
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