Kolonialismus

A: isti‛ mār. – E: colonialism. – F: colonialisme. – R: kolonializm. – S: colonialismo. – C: zhiminzhuyi 殖民主义

Gerhard Hauck

HKWM 7/II, 2010, Spalten 1159-1166

Unter K wird sehr Verschiedenes verstanden – vom Handels-K der Portugiesen entlang der afrikanischen, indischen und indonesischen Küste ab dem 15. Jh., der sich im wesentlichen auf die Errichtung von zu Forts ausgebauten Hafen- und Handelsplätzen beschränkte, über den schon viel stärker aufs Hinterland ausgreifenden niederländischen Handels-K in Indonesien und den britischen in Indien; den spanischen Siedler-K in Lateinamerika, den englischen in Nordamerika und den französischen in Nordafrika und Hinterindien; bis hin zum imperialistischen K des ausgehenden 19. Jh. All diese Prozesse haben jedoch nicht viel gemeinsam – außer der Gewaltsamkeit der Ausbreitung sowie der Aneignung von in den eroberten Gebieten produzierten Reichtümern. Diese steht deshalb im Zentrum aller theoretischen Überlegungen zum K.

Akkumulation, Antikolonialismus, Bauern, Dependenztheorie, Dritte Welt, Enteignung, Entkolonisierung, Entwicklungsländer, Fanonismus, Gewalt, Handelskapital, Imperialismus, Indische Frage, innere Bourgeoisie, innerer Kolonialismus, Irische Frage, Kapitalismusentstehung, koloniale Produktionsweise, Kompradorenklasse, Lumpenbourgeoisie, Mariateguismus, nationale Befreiung, nationale Bourgeoisie, Neokolonialismus, nichtkapitalistischer Weg, peripherer Kapitalismus, Peripherie/Zentrum, permanente Revolution, Rassismus, Sklaverei, ungleiche Entwicklung, ungleicher Tausch, Unterentwicklung, ursprüngliche Akkumulation, vorkapitalistische Produktionsweisen, Weltsystem, Weltwirtschaft

artikel_per_email.jpg