germanische Gemeinde

A: umma ǧarmānīya. – E: Germanic community. – F: commune germanique. – R: germanskaja obščina. – S: comunidad germánica. – C: rierman gongshe 日耳曼 公社

Carlos Antonio Aguirre Rojas, Alexis Petrioli

HKWM 5, 2001, Spalten 398-408

In ihrer Beschäftigung mit Formen vorkapitalistischer Vergesellschaftung widmen sich Marx und Engels wiederholt germanischen Gemeinwesenstrukturen. Dabei ergeben sich in sukzessiver Abgrenzung von historiographischer Tradition und hegelscher Geschichtsphilosophie drei Anliegen: Erstens erschließt die Untersuchung der germanischen Stämme in geschichts- bzw. formationstheoretischer Hinsicht konkrete Merkmale von Urgesellschaften. Deren Verhältnis zur antiken und feudalen Klassengesellschaft soll zweitens erklären helfen, wie es den Germanen gelungen ist, das Erbe des weströmischen Imperiums anzutreten. Hier fügen sich die Überlegungen ein in die Frage nach Bruch und Kontinuität zwischen spätantiken und mittelalterlich-feudalen Produktionsverhältnissen. Drittens bildet das Überleben von Resten kollektiven Eigentums in Form der sog. Markgenossenschaft einen Ausgangspunkt, um die stereotype Gleichsetzung von bäuerlichem Dasein und serviler Subalternität zu relativieren, was dem Konzept eines Klassenbündnisses von Arbeitern und Bauern Raum schafft.

Agrarfrage, Anthropologie, asiatische Produktionsweise, Bauern, Bauernbewegung, Bauernkrieg, Besitz/Eigentum, Dorfgemeinschaft, Ethnologie, Familie, Feudalismus, Feudalismus-Debatte, Formationenfolge, Formationstheorie, Gemeinwesen, Gesellschaftsformation, griechische Antike, Patriarchat, Periodisierung der Geschichte, Privateigentum, Produktionsweise, Produktionsweise (antike), Staatsentstehung, Stadt/Land, Urgesellschaft, Urkommunismus, ursprüngliches Gemeinwesen, vorkapitalistische Produktionsweisen

artikel_per_email.jpg