Frauenhäuser

A: bait an-nisā’. – E: women’s shelter. – F: maisons d’acceuil pour femmes. – R: ženskie doma, ubežišče. – S: casas de acogida de mujeres. – C: funü zhijia

Cornelia Ott

HKWM 4, 1999, Spalten 880-886

F entstehen ab 1970 vor allem in Europa und in den USA als Projekte der neuen Frauenbewegung. Sie bieten misshandelten Frauen und deren Kindern Schutz vor gewalttätigen Ehemännern, Partnern oder Vätern. Gleichzeitig verstehen sie sich als Initiativen von Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, Gewalt gegen Frauen als gesellschaftspolitisches Thema zu artikulieren und entsprechende Maßnahmen (u.a. Gesetzesänderungen) voranzutreiben. Die Institutionalisierung von F vollzieht sich im Spannungsverhältnis zwischen autonomer Selbstbestimmung und staatlichem Paternalismus: der Gesellschaftskritik und dem Entwurf herrschaftsfreier Lebensformen verpflichtet, sind sie als staatlich (unzureichend) subventionierte Einrichtungen der Sozialarbeit eingebunden in genau die Verhältnisse, deren Aufhebung sie fordern.

Arbeitsteilung, Ehe, Emanzipation, Familie, Feminismus, Frauenbewegung, Frauenemanzipation, Gegenöffentlichkeit, Geschlechterverhältnisse, Gewalt, Homosexualität, Kinder/Kindheit, Lesbenbewegung, Männlichkeit, Rassismus, Sexualität, Sozialarbeit, soziale Bewegungen, Sozialstaat, Unterdrückung, Vergewaltigung

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