Eigenarbeit

A: ‛amal ḏātī. – E: individual work. – F: travail individuel, propre. – R: individual’nyj trud. – S: trabajo inidividual. – C: doli gongzuo 立工作

Carola Möller

HKWM 3, 1997, Spalten 66-73

»Nicht leben, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben« war in den 1970er Jahren ein Kampfziel in den Debatten über Umverteilung von Arbeit und Einkommen. Aus der Kritik an der Erwerbsarbeit als Lohnsklaverei entstanden Konzepte der E als eine der möglichen Formen gesellschaftlicher Arbeit jenseits vom Diktat der Bürokratie und des Kapitals. In den 90er Jahren, angesichts veränderter wirtschaftspolitischer und technischer Bedingungen, erscheinen ähnliche linke Reformkonzepte, jetzt stärker unter sozialpolitischen Aspekten. Es sollen die Schäden aus wachsender Erwerbslosigkeit, Verarmung und Ausgrenzung begrenzt werden (vgl. Madörin 1996). Der ›Dritte Sektor‹ und diverse Formen von E rücken in den Mittelpunkt. Zeitgleich werden feministische Überlegungen entwickelt, die die gesellschaftliche Gesamtarbeit, das Verhältnis von E und Erwerbsarbeit sowie von Wirtschaft und gewünschter Lebensqualität grundsätzlich thematisieren. Die beiden Ansätze unterscheiden sich in den Konsequenzen.

Arbeit, Arbeitslosigkeit, Arbeitsteilung, Arbeitszeit, Bedürfnis, Demokratie, Dualwirtschaft, ehrenamtliche Arbeit, Familie, Feminismus, Frauenarbeit, Frauenemanzipation, Frauenfrage, Gemeinwesen, Gesamtarbeit, Geschlechterverhältnisse, gesellschaftlich notwendige Arbeit/Arbeitszeit, Hausfrauisierung, Humanisierung der Arbeit, informelle Wirtschaft, Kritik der politischen Ökonomie, Lohnarbeit, Mindestlohn, ökologische Wirtschaft, Patriarchat, Schattenwirtschaft, Selbstverwirklichung, Subsistenzproduktion, Überdeterminierung

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