Gentechnologie

A: handasa wirāṯīya. – E: genetic engineering. – F: ingéniérie génétique. – R: genetičeskaya technologija. – S: tecnología genética. – C: jiyin gongcheng, yichuan gongchengxue 基因工程, 遗传工程学

Michael Weingarten

HKWM 5, 2001, Spalten 300-310

Ermöglicht durch neue chemische Verfahren und bes. durch die ›Leitproduktivkraft‹ Computer gehört die G zu den ›Hochtechnologien‹, deren Entwicklung seit Ende des 20. Jh. eine sich potenzierende Dynamik aufweist. Im Dienste des Profitprinzips, bei gleichzeitig schwacher öffentlicher Kontrolle, droht diese – wie die Kerntechnologie – janusköpfige wissenschaftlich-technische Revolution unter einem Schirm wunderbarer Versprechen vielfaches, nicht mehr einholbares Unheil zu bewirken. In dem Maße, in dem sie verspricht, eine effektive Kontrolle auch über die Produktion menschlichen Lebens zu ermöglichen und diese Kontrollmacht in den Dienst privater Interessen stellt, droht die Biologisierung nicht nur der Klassenstruktur, sondern aller sozialer Beziehungen und Verhältnisse. In den Kämpfen um die soziale Kontrolle und Gestaltung der G und verwandter Technologien kündigt sich eine der wichtigsten Konfliktfronten des 21. Jh. an.

Agrobusiness, Biologismus, Destruktivkräfte, Determinismus, Entwicklung, Eugenik, Experiment, Fetischcharakter der Ware, Fortschritt, gesund/krank, Grüne Revolution, hochtechnologische Produktionsweise, Kolonialismus, Kommodifizierung, Markt, Naturbeherrschung, Produktivkräfte, Reduktionismus, Reproduktionstechnologien, Ressourcen, technischer Fortschritt, Technologie, Tod, transnationale Konzerne, Umwelt, Weltmarkt, Widerstand, wissenschaftlich-technische Revolution, Zivilisation

artikel_per_email.jpg