Erinnerungsarbeit

A: ‛amal taḏakkurī. – E: work/effort of remembering. – F: travail de mémoire, travail mnésique. – R: trud pamjati. – S: trabajo de rememoración. – C: jiyi gongzuo 记忆工作

Susan Kippax (VM)

HKWM 3, 1997, Spalten 734-739

Die Methode der EA wurde entwickelt, um die Erfahrungen von Frauen zu begreifen. Ohne ein Verstehen von Erfahrung gibt es »keine Grundlage, um patriarchale Normen zu diskutieren« (Grosz 1990). Der EA liegt jedoch nicht die Annahme zu Grunde, Erfahrung sei offensichtlich oder gegeben und unproblematisch. Wie der Autobiographie geht es der EA um »ein Erfahrung machendes und verstehendes Subjekt im Zentrum des intellektuellen Lebens und der Forschung« (Stanley 1996). Die in der EA hervorgebrachten Erinnerungen liefern »Momentaufnahmen« der in diskursiven Widersprüchen (und aus diesen heraus) erscheinenden Subjektivitäten. Erfahrung gilt nicht als »der maßgebliche (weil gesehene oder gefühlte) Beleg, der das Gewusste begründet, sondern als das zu Erklärende, als das, worüber Wissen hergestellt wird« (Scott 1993). Gesucht ist eine Methode, die ›hinter‹ die Formen des Erzählens gelangt, in denen die Individuen ihre Erfahrungen verstehbar machen. Diese Formen bilden womöglich »einen Erzählpanzer, in dem sich Subjekte zu stabilisieren suchen« (Bay 1995).

Alltagsforschung, Aneignung, Bedeutung, Diskursanalyse, eingreifende Sozialforschung, Empirie/Theorie, Erfahrung, Erinnerung, Frauenemanzipation, Frauenformen, Ideologiekritik, Kohärenz, Kritik, Materialanalyse, Metapher, Methode, Phrasen, Sinn, situiertes Wissen, Sprache, Subjekt-Effekt, Subjekt-Objekt, symptomale Lektüre, Text, Wissen

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