Kibbuz

A: kibuts. – E: kibutz. – F: kibboutz. – R: kibuc. – S: kibutz. – C: jibuzi 基布兹

Yiftah Goldman

HKWM 7/I, 2008, Spalten 629-636

K (hebr. ץוקיב; Plural K.im, hebr. םייבוצק) stammt vom althebräischen קבץ (qâbatṣ) und bedeutet ursprünglich »Versammlung« oder »zusammen«. Die K.im bezeichnen eine besondere Form der Gemeinschaftssiedlung, die zuerst in den 1920er Jahren in Palästina gegründet wurde. Sie waren von Beginn an als ökonomisches, politisches und pädagogisches Projekt umstritten. Enthielt es für viele die Hoffnung, ohne die Mühsal, die gesamte Gesellschaft umstürzen zu müssen, ein besseres, egalitäres Leben jenseits des Markts zu verwirklichen, führte eben dies zu dem Vorwurf, die Notwendigkeit einer politischen Revolution zu unterlaufen. Die theoretischen Debatten bewegten sich zwischen der Kritik, die K.im verzehrten die zur gesamtgesellschaftlichen Veränderung nötigen Energien in utopischen Projekten, und der Zuversicht, aus den Praxen alternativen Lebens Energien für die politischen Kämpfe gewinnen zu können. Im Zuge der Durchsetzung des Neoliberalismus in Israel geriet die K-Bewegung in eine ernste ökonomische, soziale und ideologische Krise, die ihre sozialistischen Ansprüche grundlegend infrage stellte.

Alltag, antiautoritäre Bewegung, Arbeiterselbstverwaltung, Arbeitsteilung, Dorfgemeinschaft, Egalitarismus, Eigentum, Erziehung, Experiment, Gemeinschaft, Genossenschaft, geschlechtsegalitäre Gesellschaften, Gleichheit, herrschaftsfreie Gesellschaft, Hierarchie/Antihierarchie, Kinder/Kindheit, Kinderladen, Kommune, Landlosenbewegung, Politik, Revolution, Revolutionstheorie, Utopie, utopischer Sozialismus, Zapatismus, Zionismus

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