disponible Zeit

A: al-waqt ta ḥta’l-taṣarruf. – E: disposable time. – F: temps disponible. – R: imejuščeesja v rasporjaženie vremja. – S: tiempo disponible. – C: ke ziji zhipei de shijian

Volker Gransow, Gunter Willing (I.), Frigga Haug (II.)

HKWM 2, 1995, Spalten 748-756

I. DZ läßt sich einerseits als gesellschaftlich über die Reproduktion hinaus verfügbarer Zeitfonds fassen. Vom Standpunkt des Individuums ist dZ im Gegensatz zu fremdbestimmter Zeit frei verfügbar. Sie ist eine Bedingung für die Möglichkeit von Genuss und Entwicklung der Genussfähigkeit einerseits, von selbstbestimmten und selbstgeplanten Arbeiten andererseits. Zu den Bedingungen der dZ gehören Arbeitsproduktivität und Eigentum.

II. Wenn dZ den historisch-moralisch bestimmten Zeitraum umgreift, der nicht der »Erzeugung von bloßen Lebensmitteln«, den »Unterhaltskosten der Arbeit« (Engels) geschuldet ist, so stoßen wir unvermittelt auf eine Reihe von Zielkonflikten und blinden Flecken. Durch Konzentration auf den als Erwerbsarbeit verrichteten Teil gesellschaftlicher Arbeit, die Verkürzung des Arbeitstags, die beständigen Versuche der Unternehmer, den größtmöglichen Teil potentiell »dZ« in eigener Disposition in Surplusarbeit zu verwandeln, verschwindet der nicht erwerbsmäßig betriebene Teil der gesellschaftlichen Gesamtarbeit aus der Analyse. Praktisch bleibt die Frage der Haus- und Familienarbeit der historisch-zufälligen Entwicklung des Patriarchats überantwortet.

Arbeit, Arbeitsteilung, Arbeitszeit, Armut/Reichtum, Familienarbeit/Hausarbeit, Feminismus, Frauenbewegung, Gesamtarbeit, Hausarbeitsdebatte, Patriarchat

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