Globalisierung

A: al-‛aulama. – E: globalization. – F: globalisation, mondialisation. – R: globalizija. – S: globalisación, mundialización. – C: quánqiúhuà 全球化

Thomas Sablowski

HKWM 5, 2001, Spalten 869-881

Der Terminus G, zu Beginn der 1980er Jahre in wissenschaftlichen und politischen Diskursen noch kaum präsent, hat in den 1990er Jahren eine ungeheure diskursive Dynamik entfaltet. Er fungiert einerseits als Moment ideologischer Herrschaft, insofern mit dem Verweis auf durch G bedingte ökonomische »Sachzwänge« die Verschiebung gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse und der neoliberale Umbau der gesellschaftlichen Institutionen zuungunsten der subalternen Klassen vorangetrieben wird. Andererseits werden mit dem Begriff zentrale Momente der gesellschaftlichen Transformationen im letzten Viertel des 20. Jh. bezeichnet: die durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien sowie sinkende Transportkosten bedingte »Raum- und Zeitkompression« (Harvey 1989), die Intensivierung und qualitative Veränderung grenzüberschreitender ökonomischer Prozesse, die Erosion nationalstaatlicher Souveränität und die damit zusammenhängende Neukonfigurierung räumlicher und sozialer Verhältnisse. Dabei ist der Prozess der G, der politischen, sozialen und ökologischen Grenzen unterworfen ist, vom »Zustand der Globalität« zu unterscheiden (Altvater/Mahnkopf 1996). Marxistisch orientierte Beiträge zum G-Diskurs haben v.a. die Kritik an einseitigen, verkürzenden und mit falschen Gegensätzen operierenden Positionen vorangetrieben und den widersprüchlichen und krisenhaften Charakter der G herausgearbeitet.

Automation, Blöcke, Entbettung, europäische Integration, Fabrik, fiktives Kapital, Finanzkapital, Finanzkrise, Finanzmärkte, Flexibilisierung, Freihandel, Gesamtarbeiter, globale Stadt, Handel, Hegemonie, hochtechnologische Produktionsweise, Ideologietheorie, Imperialismus, Informationsgesellschaft, internationale Arbeitsteilung, internationale politische Ökonomie, Internet, Kapital, Kasino-Kapitalismus, Kommodifizierung, Kommunistisches Manifest, Konkurrenz, Kräfteverhältnis, Kredit, Kreditkrise, Krise, Modernisierung, Nationalstaat, Neoliberalismus, Ökonomismus, Polarisierung, Politik, politische Ökonomie, Postfordismus, Produktion, Produktivkräfte/Produktionsverhältnisse, Raum, Region, Regulationismus, Reproduktionsbedingungen, Schuldenkrise, transnationale Konzerne, Überakkumulation, ungleiche Entwicklung, Warenästhetik, Weltgeld, Weltmarkt, Weltsystem, Weltwirtschaft, Zentralisation/Konzentration

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