Banknote

A: maṣrifīya, waraqa naqdīya. – E: bank note. – F: billet de banque. – R: banknota. – S: billete de banco. – C: zhibi

Michael Krätke

HKWM 2, 1995, Spalten 22-27

Was ist eine B? Geld natürlich, aber was für Geld? Ist sie Papier- oder Kreditgeld bzw. eine Art Wertpapier? Darum drehte sich die Kontroverse zwischen den Anhängern der Currency-Schule (Torrens, Overstone, Norman u.a.) und den Vertretern der Banking-Schule (Tooke, Wilson, Fullarton, Gilbart u.a.), die in den 1840er Jahren die politische Ökonomie in England in zwei geldtheoretische Lager spaltete. Diese Kontroverse, in gewisser Weise die Fortsetzung der Bullion-Kontroverse zu Anfang des Jh., in der Ricardo (vgl. The High Price of Bullion, 1809) eine prominente Rolle spielte, hat die englische Geld- und Bankgesetzgebung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs nachhaltig beeinflußt. Sie bildet auch den Hintergrund, vor dem Marx seine eigene Theorie des Kreditgeldes, speziell der B entwickelt.

Marx kritisiert beide Schulen. Den Anhängern der Currency-Schule wirft er vor, daß sie nicht zwischen Staatspapiergeld mit Zwangskurs und Kreditgeld unterschieden und daher die »Gesetze« der Papiergeldzirkulation mit denen der B.n-Zirkulation identifizierten; den Vertretern der Banking-Schule legt er zur Last, daß sie nicht zwischen den verschiedenen Arten von Kreditgeld differenzierten, daher die Wechselzirkulation mit der B.n-Zirkulation vermengt hätten. In der Auseinandersetzung um die gesetzliche Regelung der Notenemission steht Marx aber klar auf seiten der Banking-Theoretiker.

Bank, Geld, Kredit, Kreditkrise, Staatsschuld, Weltgeld, Weltmarkt, Zeichen, Zentralbank, Zirkulation

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b/banknote.txt · Zuletzt geändert: 2015/05/06 16:05 von korrektur     Nach oben
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