kleinbürgerlicher Sozialismus
A: ištirakiyah burǧwasiyah saġīrah. – E: petty bourgeois socialism. – F: socialisme petit-bourgeois. – R: melkoburžuaznyj socializm. – S: socialismo pequeñoburgués. – C: xiaozichanjieji shehuizhuyi 小资产阶级社会主义
Falko Schmieder
HKWM 7/I, 2008, Spalten 975-982
Unter ›kS‹ verstehen Marx und Engels theoretische Anschauungen und politische Strömungen, die mit dem Ziel der Bewahrung kleinbürgerlicher sozialökonomischer Verhältnisse gegen Widersprüche und Krisen der kapitalistischen Gesellschaft aufbegehren, ohne die Ursachen derselben in Frage zu stellen. Die Verbürgerlichung der Arbeiterklasse sowie das historische Versagen der Arbeiterbewegung 1914 und 1933 machten es für die Kommunisten erneut erforderlich, sich mit dem kS auseinander zu setzen. Viele seiner Elemente wurden in die Programmatik des NS aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Begriff an Bedeutung, weil sich das Phänomen universalisiert bzw. weil aufgrund der sozialstaatlichen Stabilisierung des Kapitalismus und der Dogmatisierung und Bürokratisierung der staatssozialistischen Länder der Gegensatz von kS und ehemals revolutionärem Sozialismus an Relevanz verloren hatte.
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