Entmaoisierung
A: taḥawwul ‛an al-māwiya. – E: demaoization. – F: démaoisation. – R: demaoizacija. – S: demaoización. – C: fei Mao hua 非毛化
Theodor Bergmann
HKWM 3, 1997, Spalten 487-491
E ist ein relativ junger Begriff, der erst nach der Entstalinisierung entstehen und erst nach Mao Zedongs Tod (September 1976) praktisch bedeutsam werden konnte. Der als E eingeleitete Prozess hat – im Gegensatz zum Scheitern der zehn Jahre später eingeleiteten sowjetischen Perestrojka – in der VR China am Ende des 20. Jh. eine gemischte Wirtschaftsordnung mit enormen Wachstumsraten entstehen lassen, deren politische, soziale und ökologische Zukunft viele neue Fragen aufwirft.
Der Beginn der E ist etwa auf 1978 zu datieren. Darunter fassten westliche Chinaforscher (Schramm, Weggel, Martin) die in der VR China einsetzende öffentliche Kritik an und Korrektur von ›Übertreibungen‹, Irrtümern, Fehlern der Mao-Ära, d.h. der Periode zusammen, in der die Gruppe um Mao die Richtlinien der chinesischen Politik bestimmte und dabei im ZK der KP gleichfalls vertretene Kritiken und Alternativen ausschaltete.
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