Erde
A: arḍ. – E: earth. – F: terre. – R: zemlja, Zemlja. – S: tierra. – C: diqiu 地球
John Bellamy Foster
HKWM 3, 1997, Spalten 699-710
In der klassischen Politischen Ökonomie werden E oder Boden mit Adam Smith als jene »Naturkräfte angesehen […], deren Nutzung der Grundeigentümer dem Pächter überläßt.« Die Grundrente ist Smith zufolge »größer oder kleiner je nach dem vermuteten Ausmaß dieser Kräfte oder, mit anderen Worten, je nach der vermuteten natürlichen oder künstlich erhöhten Fruchtbarkeit des Bodens.« (Reichtum). David Ricardo definiert Grundrente/Bodenzins als jenen »Teil des Produkts der E, der dem Grundeigentümer für den Gebrauch der ursprünglichen und unzerstörbaren Kräfte des Bodens gezahlt wird« (Grundsätze). Grund und Boden – dessen Fruchtbarkeit den natürlichen Kräften der E oder des Bodens zugeschrieben werden – zeichnet sich in den Schriften klassischer Ökonomen wie Ricardo, Jean-Baptiste Say und John Stuart Mill dadurch aus, dass er die einzige »natürliche Beihilfe« (»aid«) für die Produktion ist, die in die Preisbildung eingeht. Dies ist seiner Knappheit geschuldet sowie der Möglichkeit privater Aneignung. Luft und Wasser, gleichfalls unentbehrlich für die Warenproduktion, sind nach Ricardo dagegen »unbegrenzt« und »unerschöpflich«. Daher haben sie »keinen Preis […] Nur weil die Menge des Bodens nicht unbegrenzt und an Qualität nicht gleich ist, und weil mit der Zunahme der Bevölkerung Boden geringerer Qualität oder in weniger günstiger Lage in Kultur genommen wird, wird also für seine Benutzung überhaupt eine Rente gezahlt.« (…) […]
Der klassische marxistische Zugang zur Frage der Produktivität der E ist von Anfang an viel komplexer, da er nicht auf einer abstrakten Vorstellung von den »ursprünglichen und unzerstörbaren Kräften« der E beruht, sondern explizit auf die Fähigkeit der Menschheit abstellt, durch ihre Wechselwirkung mit der Natur die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern oder zu untergraben.
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