Artikulation, Gliederung
A: tauḍīh, taqsīm. – E: articulation. – F: articulation. – R: artikuljacija, struktura. – S: articulación. – C: guanjie, fenjie fayin, mingque biaoda; fenduan, gouzao
Thomas Weber
HKWM 1, 1994, Spalten 613-628
Der vor allem in DI und Einl 57 verwendete Ausdruck »G« wird in die romanischen Sprachen und ins Englische mit »articulation« etc. übersetzt, in seiner Bedeutung angereichert, um dann seit den 1980er Jahren als »A« ins Deutsche zurückzukehren. – Lat. articulus (Dimin. v. artus, gr. ἄρθρον) bedeutet zunächst sowohl das Knöchelchen als auch die Gelenkverbindung, bei Pflanzen den Knoten (daher articulatio zunächst von Bäumen das Ansetzen neuer Knoten), im übertragenen Sinn »Glied, Teil, Unterabteilung«, zumal der Rede (Georges). Sprachwissenschaftlich bezeichnet A »entweder die Einteilung der gesprochenen Reihe der Silben oder die Einteilung der Vorstellungsreihe in Vorstellungseinheiten; […] auf deutsch gegliederte Sprache« (de Saussure 1916). Im westlichen Marxismus der 1980er Jahre meint A entsprechend ein Doppeltes, zum einen »Gliederung/Verknüpfung« und zum andern »artikulierter sprachlicher Ausdruck« (Haug 1981).
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