Informationsarbeiter
A: ʽāmil al-maʽlūmāt. – E: information worker. – F: travailleur de l’information. – R: rabotnik sfery informatcii. – S: trabadajor de la información. – C: xìnxī chùlǐyuán 信息处理员
Christof Ohm
HKWM 6/II, 2004, Spalten 1062-1072
Der Ausdruck I füllt wie ›immaterielle Arbeit‹ ein Namens- und Begriffsvakuum, das sich seit den 1960er Jahren durch den Übergang zu Automatisierung und hochtechnologischer Produktionsweise aufbaute. Faktisch spricht er das Ende des ›fordistischen Massenarbeiters‹ aus. In manchen Diskursen wurde damit zugleich der ›Industriearbeiter‹ verabschiedet und I zum Nachfolgebegriff, der sich in eine ganze Familie von Theoremen/Ideologemen einfügt, von der »postindustriellen« über die »Informations-« zur »Wissensgesellschaft« etc., aber auch in den Rahmen einer als Gegenpol zur Industrialisierung konstruierten »Informatisierung«. Dieser Begriff erscheint tragfähig, da jeder erlebt, wie Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) Gesellschaftssphären ergreift und verändert. Da der als Korrelat hierzu fungierende Begriff ›I‹ in den allgemeinen und sozialwissenschaftlichen Sprachgebrauch eingesickert ist, gilt es seine soziodiagnostische Eignung zu prüfen.
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