Magd
A: ḫādima. – E: maid, maidservant. – F: servante. – R: batračka, služanka. – S: criada. – C: nǚpú 女仆
Elisabeth Joris
HKWM 8/II, 2015, Spalten 1561-1570
Die Abhängigkeit, in der die M steht, erscheint als feudale oder personale Dienstbarkeit und als patriarchal geprägtes Eigentumsverhältnis (wie es das zehnte Gebot formuliert: »Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, M, Vieh noch alles, was sein ist«). Es ist ein altes subalternes, sich in immer neuen Formen reproduzierendes Verhältnis. Insofern die M als Sachwalterin persönlicher Beziehungen auftritt, als Kindererzieherin, als der Familie angehörige Hausmamsell oder an der Reproduktion des Lebens beteiligte Arbeiterin, haftet ihr gleichermaßen ein utopisches Moment an, das in der Verklärung der M, etwa durch die von ihr umsorgten Familienmitglieder, aufscheint. Aber auch in den Geschichten oder Projektionen der M selbst, wie sie z.B. im Dienstmädchenroman verbreitet wurden, tritt ein ins Illusionäre verschobenes utopisches Moment zutage.
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