Mehrwert

A: qīmat az-zā’ida. – E: surplus value. – F: survaleur, plus-value. – R: pribavočnaja stoimost’. – S: plusvalor, plusvalía. – C: shèngyú jiàzhí 剩余价值

Étienne Balibar (PJ/BR)

HKWM 9/I, 2018, Spalten 429-447

Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass M der im Kapital ›zentrale‹ Begriff ist, auch wenn Marx selbst nur den ersten Band zu Ende führen konnte, was dazu beigetragen hat, einige der hier zu klärenden Probleme zu verdunkeln. In diesem Begriff bündeln sich die Mittel und Ziele der KrpÖ, die Marx seit 1844/45 zum Leitfaden seiner Kritik an der auf Kapitaleigentum sich gründenden bürgerlichen Gesellschaft gemacht hat. Zwar wurde die KrpÖ wiederholt umgearbeitet, ohne je definitiv formuliert zu werden, aber die Entwicklung des Begriffs des M im Zusammenhang mit dem der Mehrarbeit, in den Gr von 1857/58 noch implizit, in K I von 1867 dann ausgearbeitet und sichtbar, bezeichnet den Moment der Reife, da dieses Werk seine systematische Form findet. Daher ist der Begriff zentral für den ›Marxismus‹, auch wenn Marx diesen Ausdruck nie verwendet, ihn einmal sogar verworfen hat. M und Mehrarbeit sind die Begriffe, mit denen der Standpunkt des Kapitals durch den Standpunkt der Arbeit ersetzt und die Ausbeutung der Arbeitskraft als Quelle der Kapitalakkumulation sichtbar gemacht wird. Sie müssten uns also verstehen lassen, wie sich der Widerspruch und der Konflikt artikulieren, aus denen die geschichtliche Bewegung des Kapitalismus und schließlich die Notwendigkeit seiner Überwindung in Richtung einer kommunistischen Produktionsweise hervorgehen. Das heißt auch, dass die Stärken und Schwächen des Begriffs, seine Möglichkeiten der Verallgemeinerung bzw. der Zurückweisung (wie sie z.B. der Neoliberalismus versucht hat mit seiner Theorie des ›Humankapitals‹), mitten in die Debatten um die Aktualität der marxistischen Theorie und die Grenzen ihrer Gültigkeit führen. Im Folgenden sollen daher, neben den großen Linien der von Marx vorgeschlagenen Auffassung, auch die »Stresspunkte« der Theorie (Harvey 2013, 173 u. 188) geklärt werden, um so zu einem kritischen Gebrauch des Begriffs zu kommen.

abstrakte Arbeit, Akkumulation, Arbeit, Arbeitskraft, Arbeitsteilung, Arbeitszeit, Ausbeutung, Doppelcharakter der Arbeit, Erscheinung/Erscheinungsform, Extraprofit, Familienarbeit/Hausarbeit, Form, formelle/reelle Subsumtion, Form und Substanz, Frauenarbeit, Gebrauchswert, general intellect, gerechter Lohn, Grundrente, individuelle Reproduktion, Kapital, kapitalistische Produktionsweise, klassische politische Ökonomie, konkrete nützliche Arbeit, Kooperation, Kritik der politischen Ökonomie, lebendige Arbeit, Lohnarbeit, Mehrarbeit, Mehrprodukt, Mehrwertrate, notwendiges Produkt/Mehrprodukt, organische Zusammensetzung, Physiokraten, politische Ökonomie, produktive/unproduktive Arbeit, Produktivkraftentwicklung, Profit, Profitrate, Realisation, Reproduktion, Reproduktionsschemata, Reproduktionsverhältnisse, Ricar-dianismus, Standpunkt/Perspektive, Surplus, Symptomlektüre, Tauschwert, tendenzieller Fall der Profitrate, trinitarische Formel, Verwertung, Ware, Wert, Wertform, Wertgesetz, Wertsubstanz/-maß, Wesen/Erscheinung, Zins

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